Gartenpflege

Kompost, der beste natürliche Dünger ohne Chemie

Mit einem guten Kompost, einer dunkelbraunen bis schwarzen Erde, mit einem angenehmen Geruch nach Unterholz führst du der Gartenerde viele wichtige Nährstoffe zu, die für das Pflanzenwachstum essentiell sind – ohne Chemie. Was einen guten Kompost auszeichnet, wie du Kompost selber herstellst und welche Pflanzen du mit Kompost düngen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Durch das Kompostieren gibst du der Erde wichtige Nährstoffe zurück, die ihr beispielsweise durch den Anbau von Nahrungspflanzen entnommen wurden. Durch das Zuführen des natürlichen Düngers wird eine Erschöpfung des Bodens und damit ein unaufhaltsamer Rückgang der Ernten vermieden.

Kein Wunder also, dass Menschen schon seit Jahrhunderten aus abgestorbenen organischen Materialien eine Art von Humus zum Düngen des Bodens herstellen.

Was ist Kompost?

Kompost ist ein “Bodenverbesserer” der beispielsweise verwendet wird, damit Jungpflanzen besonders gut wachsen oder um einen Boden fruchtbar zu halten.

Bei Kompost handelt es sich um einen Rohstoff, der aus organischen Abfällen gewonnen wird. Zum Kompostieren eignen sich Pflanzen, Pilze, Gemüse, Obstschalen, Blätter, Algen, Grasschnitt, Schnittgut und so weiter.

Den professionellen Kompostierungsprozess von Bioabfällen kannst du mit dem Vorgang vergleichen, der im Wald passiert. Dort werden herunter gefallenes Laub, Zweige und abgestorbene Pflanzen in einen dunkelbraunen Waldboden verwandelt, der als natürlicher Dünger dient.

Beim Kompostieren im Komposthaufen zersetzen kleine Lebewesen, Blätter, den Grünschnitt sowie Gemüseabfälle. Sie sorgen dabei für einen nährstoffreichen Dünger, mit einem hohen Gehalt an stabilen, organischen Stoffen.

Wie legt man Kompost selber an?

Wenn du selbst kompostieren möchtest, kannst du aus verschiedenen Systemen wählen. Wofür du dich dann entscheidest, hängt vor allem von der Größe deines Grundstücks, der Menge an zu kompostierenden Abfällen und dem Verhältnis zwischen Garten- und Küchenabfällen ab.

Ein geschlossenes System bewährt sich dann, wenn du kaum Gartenabfälle zum Kompostieren hast. Für einen offenen Komposthaufen benötigst du mehrere Quadratmeter Außenfläche. Er sollte mindestens Maße von H150 cm x B150 cm x L150 cm besitzen.

Es kann sich dabei um einen Behälter aus Holz oder Maschendraht handeln. Für kleinere Flächen kannst du einen speziellen Kompostbehälter oder einen Schnellkomposter (Trommelkomposter) verwenden.

So legst du einen Komposthaufen selber an: 

Komposthaufen selber anlegen

Schritt 1: Zum Kompostieren verwende schichtweise grobe und feine Materialien wie Gartenabfälle, Rasenschnitt und Laub. Rasenschnittgut solltest du vorher anwelken lassen. Die erste Lage im Kompostierer ist ungefähr 30 Zentimeter hoch. Bei einem Behälter mit geschlossenem Boden solltest du darauf einen Kompoststarter streuen.

Schritt 2: Nun folgt eine zirka 5 cm bis 10 cm hohe Schicht Gartenerde. Damit führst du deinem Komposthaufen die benötigten Mikroorganismen zu. Auf diese Grundlage werden weitere Abfallschichten angehäuft.

Schritt 3: Verwende möglichst abwechslungsreiche Materialien: Gras, Gartenabfälle, Schnittgut, Stroh, Sägemehl, Blätter: Sie können weich, fest, grob, fein, kohlenstoffreich und stickstoffreich sein. Streue, gelegentlich auch klein geschnittene Zweige ein. Bei Trockenheit musst du den Kompost regelmäßig gießen.

Schritt 4: Schließe den Kompostbehälter, wenn er voll ist und sorge für eine gute Belüftung mit Sauerstoff. Alle sechs bis acht Wochen solltest du den Komposthaufen wenden, um sicherzustellen, dass genügend Luft vorhanden ist. Die inneren Schichten kommen nach außen und die äußeren nach innen. Damit wird auch der Kompostierungsprozess beschleunigt. Eine gute Durchlüftung ist zudem für die Bodenlebewesen und Mikroorganismen wichtig. Solltest du feststellen, dass der Abfall im Kompostierer zu feucht ist (Fäulnisgefahr) kannst du grobes, trockenes Material einarbeiten.

Schritt 5: Unter guten Bedingungen ist der Frischkompost nach ungefähr vier bis acht Wochen fertig und kann als Pflanzendünger verwendet werden. Bereits nach ungefähr sechs Monaten erhältst du einen Fertigkompost, der sich als Dünger für deine Beete eignet. Er sollte eine krümelige Struktur haben und nach Walderde riechen.

Der richtige Standort für einen Komposthaufen

Platziere deinen Kompostbehälter gut geschützt an einem windgeschützten, leicht schattigen Standort. Den offenen Kompostierer solltest du mit einer Abdeckung vor zu viel Feuchtigkeit schützen. Such dir für deinen Komposter einen Platz hinter einer Hecke oder hinter einem Strauch.

Er sollte genügend Abstand zu deiner Terrasse und zum Wohnhaus der Nachbarn haben. Damit du deine Abfälle aber nicht zu weit tragen musst, darf er nicht allzu weit vom Haus entfernt stehen. Der Behälter zum Kompostieren sollte sich zudem in der Nähe des Gartens befinden, damit du den reifen Kompost problemlos über die Gartenbeete verteilen kannst.

Geeignete Abfälle für den Kompost

Geeignete Abfälle für den Kompost

Generell ist es wichtig, den Komposthaufen mit möglichst vielfältigen Bioabfällen zu befüllen. Allerdings eignen sich nicht alle Abfälle zum Kompostieren. Dennoch können die meisten organischen Abfälle zum Anlegen eines Komposthaufens verwendet werden.

Folgende Abfälle dürfen auf den Kompost:

  • Leicht angetrockneter Rasenschnitt
  • Klein geschnittener Laub- und Strauchschnitt
  • Zerdrückte Eierschalen, Kaffeefilter sowie Gemüse- und Obstabfälle
  • Stroh und Blätter
  • Verwelkte Blumen, Kräuter kleingeschnitten, um das Kompostieren zu beschleunigen
  • Unkraut nur, wenn es keinen Samen trägt
  • Kleine Mengen von zerkleinerter Pappe und Zeitungspapier
  • Ungespritzte Bio-Zitrusfrüchte 
  • Alte Bio-Blumenerde
  • Moose

Ungeeignete Abfälle für den Kompost

Auch wenn die Liste der geeigneten Abfälle für den Kompost sehr lang ist, gehört nicht jeder Abfall auf den Kompost.

Folgende Abfälle dürfen nicht auf den Kompost:

  • Grillkohle
  • Gespritzte Zitrusfrüchte, die mit Pestiziden belastet sind
  • Gebratene und gekochte tierische Essensreste
  • Große Äste, Zweige und Wurzeln, die zu langsam verrotten
  • Blätter von Nuss- und Kastanienbäumen sowie von Eichen und Kirschlorbeer
  • Gekaufte Schnittblumen, die mit Spritzmittel belastet sind
  • Nussschalen, denn sie verrotten zu langsam
  • Unkraut, das Samen trägt
  • Pflanzenabfälle, die mit Pilzen oder Schädlingen befallen sind
  • Asche
  • Windeln und Katzenstreu
  • Farbiges Papier

Die richtige Pflege von einem Komposthaufen

Ist der Komposthaufen richtig aufgebaut, dann macht das Kompostieren kaum Arbeit. Das Wichtigste ist, den Kompostbehälter richtig zu befüllen. Verwende dazu möglichst vielfältige Bioabfälle. Zieht der Kompost viele Fliegen und Schädlinge an, dann hast du Abfälle in den Behälter geworfen, die dort nichts zu suchen haben.

Du musst den Kompost gut belüften und trotzdem darauf achten, dass er nicht austrocknet. Bei Trockenheit wird gegossen und bei Regen abgedeckt. Von Zeit zu Zeit kann es sich lohnen, den Kompost umzusetzen und zu lockern.

Fertigkompost hat eine lockere, krümelige Konsistenz. Je nach Material kann die Kompostierung zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauern.

Hauptnährstoffe und Bestandteile von Kompost

Der Bodenverbesserer enthält alle für Pflanzen notwendigen Nährstoffe und Spurenelemente wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Schwefel, organische Substanzen und Mikronährstoffe. Er fördert und erhält das Bodenleben, denn Kompost versorgt auch die Kulturen in der Landwirtschaft mit ausreichend Nährstoffen. 

Funktionsweise der Kompostierung

Beim Kompostierungsprozess, wird, falls es die Bedingungen zulassen, der Grün- und Bioabfall von vielen tausenden Mikroorganismen zersetzt, sodass daraus Humus-Moleküle entstehen.

Diesen Humus kannst du bereits nach vier Monaten verwenden. Bis zum Fertigkompost dauert es etwas länger. Für die Kompostierung sind Lebewesen wie Insekten, Würmer, Milben, Pilze, Bakterien etc. verantwortlich. Ihre nährstoffreichen Hinterlassenschaften werden zur Energiegewinnung genutzt. Die kleinen Komposthelfer scheiden die Materialien immer wieder aus, sodass am Ende nur noch Atome übrigbleiben.

Durch das Ausatmen von CO2 entsteht Wärme; es entwickeln sich Temperaturen über 60 Grad Celsius. Bei dem Rottegut muss für ausreichend Belüftung gesorgt werden, sie ist für die Arbeit der Mikroorganismen wichtig.

Was kann man mit Kompost düngen?

Der natürliche Dünger ist nährstoffreich und eignet sich daher für Beete und Beerensträucher. Er wird leicht eingehakt und mit Gras und Laub bedeckt. Dieser natürliche Dünger kommt auch in der Landwirtschaft zum Beispiel beim Maisanbau zum Einsatz. Im Allgemeinen wird der Boden am Fuße der Pflanzen mit kompostierbaren Abfällen belegt.

Nährstoffreicher, gesiebter Fertigkompost kommt auch bei Aussaatbeeten zur Anwendung. Ganz reifer Kompost kann auch für Pflanzlöcher verwendet werden. Er ist dunkel und riecht nach Waldboden.

Wann sollte man mit Kompost düngen?

Beete und Beerensträucher werden im Herbst und im zeitigen Frühjahr mit dem kompostierten Material gedüngt. Du kannst den natürlichen Dünger aber grundsätzlich das ganze Jahr über im Garten verwenden. Eine großflächige Düngung wird immer im Frühling vorgenommen, wenn die Wachstumsphase der Pflanzen beginnt.

Fazit

Mit einem eigenen Komposthaufen kannst du den besten natürlichen Dünger selber herstellen, der komplett ohne Chemie auskommt.

Damit schonst du nicht nur die Umwelt und tust zugleich etwas für deine eigene Gesundheit, sondern sparst auch jede Menge Geld, da du keinen Dünger mehr im Baumarkt kaufen musst.

Wenn dir die Anlage von einem eigenen Komposthaufen allerdings zu umständlich erscheint, oder du nicht genügend Platz zur Verfügung hast, kannst du dir auch einen kompakten Trommelkomposter kaufen, der die gleiche Arbeit auf wenig Raum verrichtet. Hier findest du eine Auswahl an sehr guten Trommelkompostern.

Hi, mein Name ist Lars. Ich stecke hinter dem Flamingo und möchte dir auf Flamingo Garden zeigen, wie du aus deinem Garten einen einzigartigen, aufregenden, unnachahmlichen und wunderschönen Ort zum Verweilen machen kannst – ganz gleich, ob dein Garten 100 m², 500 m² oder 1.000 m² groß ist.